Gefässe für Ikebana und Teezeremonie
Sabine Turpeinen
FLUXUS in a Bowl of Tea--TEXT


PRESSEMITTEILUNG  August 2012


FLUXUS in a Bowl of Tea : Teekeramik von Marc Lancet und Sabine Turpeinen
Diese Ausstellung zeigt Keramik  die zum Anfassen, zum Gebrauch bestimmt ist , zum Gebrauch in der Praxis der japanischen Teezeremonie. Schon der Raum, das ATRIUM des FLUXUS+ Museums in Potsdam, ist anders als man es von einer Ausstellung von Kunstgegenständen erwartet. Der Hamburger Designer Peter Erler hat für dieses Event die Raum-Installation „Teascape“ entworfen und realisiert, eine Landschaft, die die Idee von Teehaus und Teegarten aufgreift und mit sehr reduziertem Material zeitgemäß umsetzt.
 
Marc Lancet, Professor für 3-dimensionale Kunst am Solano Community College in Davis, Kalifornien und genauer Kenner der zeitgenössischen Kunst-Szene, stieß auf erstaunliche Parallelen zwischen den FLUXUS-Künstlern der 1960-ger Jahre und der Praxis der Teezeremonie im Japan des 16. Jahrhunderts. Während der Dauer der Ausstellung wird er in begleitenden Veranstaltungen diese Verbindung erläutern und in Beziehung setzen zu den im FLUXUS+ Museum präsentierten exzeptionellen Kunstwerken und hervorragend dokumentierten Aktionen der FLUXUS-Ära.
Viele der ausgestellten Gefäße sind im Holzbrand entstanden, der traditionellen japanischen Brenntechnik , die Lancet seit 25 Jahren praktiziert. Im von Lancet mitverfassten Buch: Japanese Wood-Fired Ceramics ( deutsch:Holzbrand  Geheimnisse  japanischerMeister )schreibt er:
„Holzgebrannte Kunst, die über lange Zeiträume extremer Hitze ausgesetzt war, verläßt den Ofen mit Spuren dessen, was ihr widerfahren ist … Holzbrandkünstler sind bemüht, große Naturgewalten zu entfesseln. Sie sorgen für Umstände, unter denen schöne Ergebnisse entstehen, die die Visionen des Künstlers wiedergeben und dem Betrachter das Gefühl vermitteln, der Natur ganz nahe zu sein.“
 
Vor zwei Jahren begann die Zusammenarbeit des amerikanischen Künstlers Marc Lancet und der deutschen Keramikerin Sabine Turpeinen mit einem Besuch im FLUXUS+ Museum in Potsdam. Das war die Initialzündung zum Projekt FLUXUS in a Bowl of Tea.
Sabine Turpeinen hatte mit Anfang zwanzig frustriert ihr Studium abgebrochen, um „etwas mit den Händen“ zu machen; Auslöser war das legendäre „Töpferbuch“ von Bernard Leach. Heute, 35 Jahre später, hat sie sich zu einer in Fachkreisen hochgeschätzten Spezialistin entwickelt und konzentriert sich ganz auf Gefäße, die in den japanischen Künsten Ikebana und Teezeremonie Verwendung finden -- Gefäße, die erst wirklich fertig sind, wenn sie in die Hand genommen und genutzt werden.
Dies ist auch Anlass für die Einladung eines Repräsentanten der Urasenke-Stiftung und andere "praktische" Begleitveranstaltungen.  Sie lebt zurückgezogen mit ihrem Mann, dem finnischen Komponisten und Musiker Pentti Turpeinen, in einem umgebauten Kuhstall am Fuß der Bayrischen Alpen. Ihre Rolle definiert sie selbst als die des Bühnenbildners und Requisiteurs für die Inszenierungen des Ikebana und des Teewegs.
 
Marc Lancet lebt in Davis, Kalifornien mit seiner Frau Annette und Tochter Evan. Lancet’s Arbeiten sind in zahlreichen Museen und Sammlungen vertreten, unter anderem im Shigaraki Ceramic Cultural Center in Shigaraki, Japan; im International Ceramic Center in Skaelskor, Dänemark, der Botschaft der USA in Estland und dem Asian Art Museum in San Francisco. Lancets Schriften und Arbeiten sind in zahlreichen Büchern und Zeitschriften veröffentlicht, seine Ausstellungen und Projekte in Europa und den USA zu zahlreich, um sie alle zu erwähnen.
2011 reiste Lancet nach Shanghai und Jingdezhen, China , und hielt dort anlässlich des Erscheinens der chinesischen Übersetzung des Buches „Japanese Wood-Fired Ceramics“ ( deutscher Titel: Holzbrand --- Geheimnisse japanischer Meister) Vorträge und Seminare. Dieses Buch veröffentlichte er 2005 nach jahrelanger Vorarbeit zusammen mit dem japanischen Keramikkünstler Masakazu Kusakabe. Lancet und Kusakabe trafen 1992 in Miharu, Japan aufeinander und arbeiteten seitdem bis zum heutigen Tag in zahlreichen Projekten zusammen --- Ausstellungen, Workshops, Seminare und auch Ofenbau. Seit über 25 Jahren ist Marc Lancet Professor für 3-dimensionale Kunst am Solano Community College mit Gastprofessuren für Skulptur an der Portland State University und der University of California, Santa Barbara. Seine Ausbildung beinhaltet den Master of Fine Arts in Sculpture, Master of Arts in Education , ein Studium an der Ecole Nationale Superieure des Beaux Arts , Paris und eine Lehre in Gußform an einer Schmelzhütte, ebenfalls in Paris.


 


             
                     

 

             
                     
               
                   
                  
                         

 

 

 

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